Haben für das Foto im neuen OGS-Gebäude ihre Masken abgenommen, um mit Abstand in die Kamera zu lächeln: OGS-Leiterin Glykeria Stalimerou, Bürgermeisterin Nadine Leonhardt, Schulamtsleitern Petra Seeger und Schulleiterin Dagmar Klippel (v.l.). Foto: MHA/Caroline Niehus
Eschweiler Am Standort Röthgen der Barbaraschule ist der Neubau der Offenen Ganztagsschule eröffnet und eingesegnet worden. In einem hellen und freundlichen Umfeld kommen in Zukunft 57 Kinder nach ihrem Schultag zur Ruhe. Das Konzept ist dabei voll auf sie abgestimmt.
Was als erstes im neuen Gebäude der Offenen Ganztagsschule (OGS) in Röthgen auffällt, ist die helle und freundliche Gestaltung. Bodentiefe Fenster und Oberlichter lassen viel Licht herein, die gemütliche Einrichtung lädt zum Entspannen und Spielen ein. Mittendrin die gute Seele am Teilstandort der Barbaraschule: Glykeria Stalimerou. Sie leitet die OGS dort und ist sichtlich begeistert von den Möglichkeiten, die der Neubau für Kinder und Betreuungsteam bietet.
„Wir haben die Kinder gefragt, was sie sich hier wünschen. Deshalb gibt es eine Kuschel- und eine Bauecke, aber auch eine kleine Lounge“, zeigt sie beim Rundgang durch den Neubau. In der Lounge stehen kleine Sitzsäcke, auf denen die Kinder nach einem langen Schultag zur Ruhe kommen können. „Obwohl die OGS eine Erweiterung der Schule ist, sollen die Kinder nicht das Gefühl haben, dass sie immer noch in der Schule sind“, sagt Stalimerou.
Sie sollten das Gefühl haben, nach Hause zu kommen, wo sie sich wohlfühlen und einfach glücklich sein können. Dafür sei Harmonie ganz wichtig, aber auch die Beteiligung der Kinder nehme eine besonderen Schwerpunkt in der Arbeit der OGS-Mitarbeiter ein. „Erwachsene dürfen Kindern nicht von morgens bis abends Anweisungen geben, die Kinder sollen sich hier frei fühlen“, betont Stalimerou.
Neben den Wünschen für die Einrichtung bewertet das Team die Abläufe immer wieder neu. Manches werde ausprobiert, wenn die Experimente aber nicht funktionieren, testen sie gemeinsam etwas anderes. Regelmäßig stellen sie das Vorhandene in Frage und überlegen, was noch fehlt.
Daten zum Neubau
Nachhaltiges Millionenprojekt
Der OGS-Neubau hat rund 2,2 Millionen Euro gekostet, 1,75 davon kamen vom Land NRW. Diese Summe umfasst auch den Abriss der Containeranlage, die vorher an gleicher Stelle gestanden hatte. Auf einer Nutzfläche von knapp 600 Quadratmetern finden drei Gruppenräume, eine Mensa und ein Mehrzweckraum Platz.
Wie bei einigen anderen städtischen Bauten haben die Verantwortlichen auch an der Karlstraße großen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Auf dem Dach befindet sich eine Luftwärmepumpe, außerdem klären sie gerade die Möglichkeit einer Photovoltaikanlage.
So wurde zum Beispiel vor dem Umzug Spielzeug aussortiert. Und auch beim Umzug selbst haben die 57 Kinder geholfen. Spielsachen und Bastelmaterialien konnten auch die Kleinen schon tragen. „So sind sie nicht in ein komplett neues Gebäude gekommen, das schon eingerichtet ist, sondern haben aktiv mitgewirkt und -gestaltet“, sagt Glykeria Stalimerou.
Seit Montag nutzen die Schülerinnen und Schüler die neue Offene Ganztagsschule bereits. Auch wenn es aufgrund des Coronavirus kein richtiges Einweihungsfest geben konnte, wollte man auf ein kleines offizielles Startzeichen nicht verzichten, sagt Schulleiterin Dagmar Klippel. Deshalb stattete Diakon Udo Haak der Schule, die ihren Hauptstandort in Stich hat, in dieser Woche einen Besuch ab, um die neuen Räume zu segnen und einzuweihen.
Diakon Udo Haak segnete das neue Gebäude der katholischen Grundschule. Foto: MHA/Caroline Niehus
Mit dabei war auch Eschweilers Bürgermeisterin Nadine Leonhardt (SPD), die die Entwicklung des Schulstandortes Röthgen hervorhob: „Vor ein paar Jahren hatte diese Schule Probleme mit den Anmeldezahlen. Statt 15 haben sich für das kommende Schuljahr aber schon 30 angemeldet. Das zeigt, dass man mit Modernisierung und Investition Schulstandorte stärken kann.“
Die beiden Gebäude bildeten einen interessanten Kontrast. Auf der einen Seite habe man das über 100 Jahre alte historische Schulgebäude, auf der anderen jetzt den modernen OGS-Neubau. „Wir haben hier also einen Traditionsstandort, an dem aber auch etwas Neues entsteht.“
Von Caroline Niehus
Multimedia-Redakteurin
Für die Überlassung des Berichtes vom 20.11.2020 danken wir ganz herzlich der Lokalredaktion der Eschweiler Nachrichten und der Eschweiler Zeitung.