Mariethres Kaleß, Vorsitzende des Eschweiler Kinderschutzbunds, und Rebekka Karbig, pädagogische Leitung, machen darauf aufmerksam, wie wichtig das richtige Verhalten gegenüber Kindern ist. Foto: MHA/Sonja Essers
Eschweiler Kinder haben Rechte und die müssen gestärkt werden: Dieser Meinung sind Mariethres Kaleß und Rebekka Karbig vom Eschweiler Kinderschutzbund. Zum Tag der gewaltfreien Erziehung machen sie darauf aufmerksam, wie wichtig das richtige Verhalten gegenüber Kindern ist.
von Sonja Essers
Redakteurin
Demütigungen, Liebesentzug und Herabsetzungen: „Bei Gewalt geht es nicht nur um Schläge. Es geht vor allem um die seelische Missachtung“, sagt Mariethres Kaleß. Sie ist Vorsitzende des Eschweiler Kinderschutzbunds und setzt sich dafür ein, Kinder und ihre Rechte zu stärken. „Sätze wie ‚Du bist zu dick’ oder ‚Aus dir wird nie was’ sind einfach verletzend“, betont Kaleß. Zum Tag der gewaltfreien Erziehung, der an diesem Freitag stattfindet, machen sie und Rebekka Karbig, pädagogische Leitung beim Eschweiler Kinderschutzbund, darauf aufmerksam, wie wichtig das richtige Verhalten gegenüber Kindern ist.
Niemand könne sich davon freisprechen, solche Sätze nicht schon einmal verwendet zu haben. Das geschehe in Familien genauso wie in Vereinen und anderen Organisationen. Aber: „Wir müssen gut überlegen, wie wir mit Kindern umgehen und uns bewusst machen, wie man mit ihnen spricht“, erläutert Kaleß.
Schließlich fange Gewalt schon lange vor einer körperlichen Handlung an. „Liebesentzug oder ein abgebrochenes Gespräch gehören genauso dazu“, weiß die Vorsitzende. Deshalb sei es nötig, dass Kinder wissen, an wen sie sich im Notfall wenden können. Eine entscheidende Rolle spielen dabei Lehrer und Erzieher. „Die Kinder müssen spüren, dass sie ein offenes Ohr haben. Dazu braucht es aber auch ein entsprechendes Verhalten den Kindern gegenüber“, fordert Kaleß.
Herausfordernde Aufgabe
Wichtig sei zudem die Zusammenarbeit zwischen Erziehern, Lehrern und Eltern. In Zeiten der Coronavirus-Pandemie sei dies eine besonders herausfordernde Aufgabe. Gespräche würden zum größten Teil telefonisch ablaufen. Kurse für Eltern und Kindern könnten ebenfalls nicht stattfinden. „Wir bleiben natürlich weiter am Ball“, betont Kaleß. Vor allem mit Blick auf die greifenden Veränderungen in Schulen und Kitas, die durch einen Inzidenzwert von über 165 seit Donnerstag in der Städteregion Aachen gelten. In Schulen findet Distanzunterricht statt, in Kitas gilt Notbetreuung.
Für die Überlassung des Berichtes vom 30.04.2021 danken wir ganz herzlich der Lokal Redaktion der Eschweiler Nachrichten und der Esachweiler Zeitung.